Baunebenkosten: Diese Posten solltet ihr beim Hausbau im Blick haben

Sabine Neumann Sabine Neumann
Haute Couture in Holz..., HAMMERER Architekten GmbH/SIA HAMMERER Architekten GmbH/SIA 木造住宅 木 木目調
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Wer ein Haus bauen möchte, sollte sich darüber im Klaren sein, dass der Kaufpreis von Grundstück und Bau nur einer von vielen finanziellen Posten ist. Tatsächlich kommen noch eine ganze Menge an Kosten hinzu, wenn man sein Traumhaus in die Realität umsetzen will. Unser Ratgeber zeigt euch heute, was ein Hausbau kosten kann und welche Baunebenkosten dabei entstehen.

1. Was sind Baunebenkosten?

Bereits vor der eigentlichen Bauphase entstehen dem Bauherrn und Immobilienbesitzer in spe Nebenkosten, die er in seine Kalkulation miteinrechnen muss, um am Ende nicht eine böse Überraschung zu erleben. Eine Faustregel besagt, dass die Baunebenkosten für ein Haus bis zu 20 Prozent des Kaufpreises betragen können. Das können bei einem Kaufpreis von 350.000 Euro durchaus bis zu 70.000 Euro sein. Dementsprechend sollte man also unbedingt vor Baubeginn genau wissen, was hinsichtlich der Nebenkosten Haus auf einen zukommt.

2. Nebenkosten beim Grundstückskauf: – Maklerkosten

Die Maklerkosten fallen von Region zu Region unterschiedlich aus und liegen deutschlandweit in etwa zwischen 4 und 7 Prozent des Kaufpreises. Für ein 200.000 Euro teures Grundstück muss man also zwischen 8.000 und 14.000 Euro Maklercourtage einplanen, wenn man das Grundstück über einen Makler findet.

- Notarkosten

Wer in Deutschland ein Grundstück kauft, kommt um Notarkosten nicht herum. Diese betragen in etwa 1,5 bis 2 Prozent des Kaufpreises, also bei einem 200.000 Euro teuren Grundstück 3.000 bis 4.000 Euro. Dafür kümmert sich der Notar um die Beurkundung des Kaufvertrags und die Eigentumsumschreibung im Grundbuch.

- Grunderwerbsteuer

Je nach Bundesland muss man beim Erwerb eines Grundstücks eine Grunderwerbsteuer von 3,5 bis 6,5 Prozent des Kaufpreises einkalkulieren. Diese einmalig zu zahlende Steuer fällt in Bayern und Sachsen am niedrigsten aus (hier zahlt man für das 200.000 Euro teure Grundstück 12.250 Euro Grunderwerbsteuer) und in Ländern wie Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein am höchsten (hier schlägt die Grunderwerbsteuer im Fall des 200.000-Grundstücks mit 22.750 Euro zu Buche).

3. Nebenkosten zur Bauvorbereitung: – Eintrag der Grundschuld

Diese Baunebenkosten fürs Haus fallen nur dann an, wenn ihr euren Hausbau finanzieren müsst. Die Gebühr für den Eintrag liegt bei ungefähr 0,2 Prozent der Summe der Grundschuld.

- Grundstücksfreimachung

Zur Grundstücksfreimachung zählt – wenn nötig – die Beseitigung von Bäumen, Büschen und Unrat sowie der Abbruch von auf dem Grundstück vorhandenen Altgebäuden. Die Kosten können in diesem Punkt erheblich variieren. So schlägt der professionelle Abriss eines Gebäudes mit 50 bis 200 Euro pro Quadratmeter zu Buche, während die Fällung eines Baumes zwischen 10 und 50 Euro pro Meter Höhe kostet.

- Bodengutachten

Ein Bodengutachten wird vor Baubeginn in Auftrag gegeben, um Erkenntnisse über den geologischen Aufbau sowie die Grundwasserverhältnisse des Bodens zu gewinnen. Möchte man ein durchschnittlich großes Einfamilienhaus auf dem Grundstück errichten, liegt der Preis für ein solches Gutachten bei etwa 500 bis 1000 Euro.

- Vermessungskosten

Vermessungskosten fallen nur bei komplett unerschlossenen Grundstücken an. Im Zuge einer Vermessung wird der Grenzverlauf festgestellt, festgesteckt und festgelegt. Die Kosten dafür orientieren sich an den Gesamtkosten des Baus und liegen im Schnitt bei ungefähr 2000 Euro.

- Erschließungskosten

Erschließungskosten muss man einkalkulieren, wenn das Baugrundstück noch nicht voll erschlossen ist, das heißt, wenn noch keine Anschlüsse für Strom, Wasser, Gas, Telefon und Kabel-TV vorhanden sind. Dabei fallen unterschiedliche Gebühren an. 10.000 Euro sollte man aber auf jeden Fall einplanen.

- Baugenehmigung

Wer ein Haus bauen will, braucht eine Baugenehmigung. Dafür muss ein Bauantrag gestellt werden und es werden in etwa 0,2 bis 0,7 Prozent der Baukosten fällig.

- Prüfstatiker

Nicht in allen, aber doch in vielen Gemeinden ist eine technische Bauprüfung erforderlich, mit der gecheckt wird, ob das geplante Gebäude auch wirklich sicher ist. Die Kosten für einen Prüfstatiker betragen in der Regel zwischen 1.000 und 2.500 Euro.

- Baustrom und -wasser

Auf der Baustelle müssen Strom und Wasser vorhanden sein. Beides muss man bei den Stadtwerken beantragen und dafür sowohl den Anschluss als auch eine monatliche Miete für den Baustromkasten bezahlen. Alles in allem schlägt dieser Posten mit etwa 500 bis 1.000 Euro zu Buche.

- Aushub

Wie teuer das Ausheben der Baugrube wird, hängt von der Beschaffenheit des Bodens ab. Ist dieser leicht zu lösen, wird mit 16 bis 20 Euro pro Kubikmeter kalkuliert. Bei sehr felsigem Untergrund können die Preise auf bis zu 90 Euro pro Kubikmeter steigen. In der Regel liegt der Preis bei mittelschweren Böden irgendwo dazwischen.

- Entsorgung des Bodenaushubs

Unbrauchbare Erde, die bei den Aushubarbeiten gewonnen wird, muss fachgerecht entsorgt werden. Das Gleiche gilt, sollten gefährliche Stoffe im Baugrund stecken. Dann können die Kosten schnell in die Höhe schießen. Im Normalfall betragen sie allerdings zwischen 8 und 12 Euro pro Kubikmeter.

4. Haus bauen – Kosten während der Bauphase: – Versicherungen

Als Bauherr sollte man sich während des Hausbaus entsprechend absichern. Sinnvoll sind dabei die Bauherren-Haftpflichtversicherung, die Schäden abdeckt, welche durch am Bau mitwirkende Personen entstehen, die Bauleistungsversicherung, die bei unvorhergesehenen Schäden (z.B. höhere Gewalt oder Vandalismus) greift, sowie die Feuerrohbau- und Wohngebäudeversicherung, die durch Brände entstandene Schäden abdeckt. Der Kostenpunkt für die genannten Versicherungen: Etwa 400 bis 1.000 Euro.

- Architektenhonorar

Während man bei einem Haus von der Stange bereits im Vorfeld weiß, was das Fertighaus kosten wird, ist das bei einem Architektenhaus nicht ganz so einfach. Möchte man ein individuelles, perfekt auf die eigenen Wünsche und Bedürfnisse zugeschnittenes Haus sein Eigen nennen, sollte man bei der Planung und beim Bau unbedingt mit einem Architekten oder einer Architektin zusammenarbeiten, was allerdings nicht ganz billig ist. Laut Bauverordnung beträgt das Honorar zwischen 10 und 15 Prozent der Baukosten.

- Baubegleitung und Bauabnahme

Engagiert man einen Baugutachter für die Qualitätskontrolle während der Bauphase, muss man dafür ungefähr 0,5 bis 2,5 Prozent der Baukosten einkalkulieren. Die reine Bauabnahme schlägt mit circa 500 bis 1.000 Euro zu Buche.

- Bauzeitzinsen

Bauzeitzinsen sind die Zinsen, die während der Bauphase für den Immobilienkredit anfallen. Die meisten Banken berechnen die Bauleitzinsen wie folgt: (Darlehenssumme / 2 x Nominalzinssatz / 100) x Bauzeit / 12

5. Nebenkosten nach dem Bau: – Außenanlagen

Bei diesen Kosten handelt es sich zwar nicht um klassische Baunebenkosten, doch eine zusätzliche Ausstattung wie eine Terrasse, ein Teich, ein Gartenzaun oder ein Pool gehören eben nicht zu den Kosten des Hausbaus und zählen dementsprechend zu den Nebenkosten. Diese können je nach Bauvorhaben und Umfang einige bis viele zehntausend Euro betragen.

- Innenausstattung

Von der schicken Küche über aufwändige Malerarbeiten und Raumgestaltungen bis hin zu unterschiedlichen Bodenbelägen gehört auch die Innenausstattung des Hauses zu den Baunebenkosten, die je nach Qualität ebenfalls schnell in den fünfstelligen Eurobereich gehen können.

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